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Armut
Ein Werk über das Unsichtbare am Rand des Sichtbaren
Ein Mensch sitzt im Schatten einer Stadt, deren Türme golden leuchten – aber nicht für ihn.
Die Skyline hinter ihm wirkt fast wie ein Fenster zu einer anderen Welt.
Eine Welt, in der man zählt –
sofern man Geld hat, Einfluss, ein Dach über dem Kopf.
Er hat nur eine Schale in der Hand.
Daneben: ein Sack, ein paar Konservendosen, und eine einzelne Münze mit der Aufschrift „100“ –
so deutlich platziert, dass sie fast schreit.
Doch niemand hört.
Die Farben rundherum sind lebendig, fast fröhlich –
ein Widerspruch, der schmerzt.
Denn die Armut ist nicht grau.
Sie ist bunt.
Weil sie mitten im Leben sitzt –
nur eben ohne Platz darin.
Der Mensch auf dem Bild bittet nicht.
Er fordert keinen Trost.
Er sitzt.
Er existiert.
Und das allein ist schon Widerstand.