Wildheit

Dieses Bild lebt von der Andeutung – und genau dadurch entfaltet es seine magnetische Wirkung. Nur ein Ausschnitt eines Gesichts ist zu sehen: leuchtend rote Lippen, vom Wind zerzauste Haarsträhnen, Haut in Weiß und Schatten. Und doch spricht dieses Werk laut – von Energie, Leidenschaft und der Kraft, die entsteht, wenn man sich nicht bändigen lässt.

Die Lippen sind das Zentrum des Bildes – sinnlich, kraftvoll, lebendig. Sie stehen für Ausdruck, für Sprache, für Kuss und Trotz. Das Haar, wild und fließend, wird fast zu einer eigenen Figur: es verdeckt, aber es zeigt auch – wie ein Schleier zwischen Intimität und Rebellion.

Die Farbwahl ist klar: Schwarz, Weiß, Rot und warme Braun-/Kupfertöne – sie geben der Komposition Intensität und Eleganz. Es ist ein Porträt der inneren Glut – nicht laut, nicht aggressiv, sondern unmissverständlich frei.

„Wildheit“ hier ist kein Zorn – es ist eine unverstellte Lebenskraft, eine Erinnerung daran, dass Schönheit nicht angepasst, sondern lebendig ist.